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Geschichte der Marienkirche 1910-1945

Sanierung 1910

Vor dem 200jährigen Jubiläum wurde die Marienkirche 1910 grundlegend saniert. Turm und Kirchendach wurden neu eingedeckt, ein neuer Fußboden wurde eingezogen. Der barocke Altar – in früheren Zeiten bereits mehrfach verändert – wurde erneut umgearbeitet. Die ursprüngliche Bemalung der Emporen konnte unter Ölfarbe wieder freigelegt werden. Die Deckengemälde allerdings blieben verloren. Die Ofenheizung wurde durch eine Luftheizung ersetzt. An Stelle der Petroleumlampen wurden Wandlampen und ein Kronleuchter mit Gasglühlicht installiert.

 

Marienkirche im „Dritten Reich“

1936 wurde der spätere Propst Goebels Pfarrer in der Mariengemeinde. Er gehörte zur Bekennenden Kirche und setzte mutige Zeichen des Glaubens in einer Zeit der ständigen Bedrohung durch die nationalsozialistischen Machthaber. Im Dezember 1943 wurde die Marienkirche beschlagnahmt und als Möbellager für ausgebombte Frankfurter benutzt. Am 18. März 1944 trafen Brandbomben die Marienkirche, die mitsamt der eingelagerten Möbel ausbrannte und bis auf die Grundmauern zerstört wurde. In der dunkelsten Stunde der Marienkirche liegt die bis heute fortgeführte Gepflogenheit begründet, allsonntäglich das Abendmahl zu feiern. Pfarrer Goebels sagte im Anblick der Kirchenruine: „Wer weiß, was noch auf uns zukommt. Sollten wir nicht, solange wir noch zusammenkommen können, uns mit allem trösten, was Gott uns zur Stärkung unseres Glaubens gegeben hat?“ – So wurde in den Notunterkünften, in denen nun die Gottesdienste stattfanden, jeden Sonntag das Abendmahl gefeiert.

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